Wie es Menschen mit Traumaerfahrung, erhöhter Verwundbarkeit und Vulnerabilität im Berufsleben ergeht
Psychische Erkrankungen sind ein ernster Gesundheitsrisiko für das Arbeitsleben. Obwohl psychische Erkrankungen inzwischen weithin bekannt sind und es mehr Lösungen gibt, um mit den Erkrankungen umzugehen, sollte diese tatsächliche Erkrankungsrate akzeptiert und ernst genommen werden.
Die Zahl der psychischen Erkrankungen bei Arbeitnehmern, die auf einem internationalen Niveau analysiert wurde, erhöhte sich um die Hälfte in den letzten zwanzig Jahren. Die Mitarbeiter, die an der Studie beteiligt waren, überprüften die Krankenkassen-Daten von 25 Ländern, die um die Hälfte zu viele psychische Erkrankungen in den letzten zwanzig Jahren festgestellt haben.
Diese Zahlen besagen, dass es einen dramatischen Anstieg psychischer Erkrankungen gibt.
Seelische Wunden und Beschwerden rauben Kraft
Psychische Krankheiten am Arbeitsplatz sind gefährdende Arbeitsbedingungen, da sie eine enorme physische und psychische Bedeutung und Belastung für die Angestellten haben. Selbst wenn es nur eine Minderheit von Arbeitnehmern wäre, die psychisch krank ist, ist es entscheidend zu verstehen, welche Auswirkungen psychische Krankheiten auf die Arbeitsproduktivität haben.
Im Berufsleben sind psychische Krankheiten sehr komplex. Obwohl es schwierig ist, den Grad der psychischen Krankheit festzustellen, ist es offensichtlich, dass psychische Krankheiten den Arbeitsprozess nachhaltig beeinflussen. Auch die Wirkung umgekehrt ist es äußerst wichtig zu betrachten: der Arbeitsprozess beeinflusst die Gesundheit und bei Menschen mit erhöhter Vulnerabilität und vorhandener psychischen Belastungen alles, was zum Leben zugehört.
Es scheint, dass die Welt von psychischen Krankheiten im Berufsleben weiterhin wächst. Es ist an höchster Zeit, um unser Bewusstsein über die Auswirkungen von psychischen Krankheiten am Arbeitsplatz zu erhöhen.
Warum erkranken Menschen psychisch am Arbeitsplatz?
Über 80% der Menschen arbeiten unter Stress. Wenn Menschen mehr als 80% des Tages damit beschäftigt sind, Stress zu bekämpfen, kann es psychische Krankheiten verursachen. Es ist bekannt, dass Arbeit entscheidenden Einfluss auf unsere Gesundheit hat. Krankheiten wie Depressionen, Diabetes und Arthritis können durch stressbedingte Schäden ausgelöst werden.
Wenn Menschen psychische Erkrankungen haben, ist es oft leicht, diese am Arbeitsplatz zu ignorieren oder zu vertuschen, weil es fast immer irgendeine Ausrede gibt. Allerdings ist es manchmal schon ein erster Hinweis, wenn ein Team-Mitglied plötzlich gefehlt hat, um an einem Meeting teilzunehmen.
Wenn Menschen, die mit erhöhter Vulnerabilität, Verletzlichkeit, Dauerstress, Trauma am Arbeitsplatz erkranken, dann erschweren diese psychischen Erkrankungen die Wiederherstellung der Gesundheit, sowie die Erreichung eines beruflichen und sozialen Lebens, mit oft schweren Auswirkungen u.a. auf die Familie.
Entspannungsübungen erhöhen die psychische Widerstandsfähigkeit und verhindern psychische Erkrankungen. Das ist eine lange bekannte Tatsache. Doch so einfach geht es für Menschen, die dauerhaft mit einer erhöhten Vulnerabilität, Verletzlichkeit, Dauerstress, Trauma konfrontiert sind, nicht.
Wie mit mentaler Erkrankung im Beruf umgehen?
Obwohl es kaum in den Köpfen der Menschen präsent ist, gibt es einige psychische Erkrankungen, die direkt am Arbeitsplatz auftreten. Diese Krankheiten können Nebenwirkungen des Jobs sein, aber auch Folgen von Belastungen, die nicht mit dem Arbeitsplatz zusammenhängen. Eine psychische Erkrankung beruht auf der Wechselwirkung verschiedener Faktoren, weshalb es schwierig ist, die Ursache zu identifizieren.
Es ist schwierig, Arbeitnehmer auf eine psychische Erkrankung zu untersuchen und zu diagnostizieren, da oft die Symptome viel zu subtil (oder auch gar nicht sichtbar) sind, um als psychische Erkrankung erkannt zu werden. Psychische Erkrankungen führen zu einer Unterbrechung der Arbeit. Oftmals führen diese sogar zu einem Rückzug des Arbeitnehmers vom Arbeitsumfeld und Kollegen.
Ein erfolgreiches Geschäft und nachhaltiges Leadership gestaltet sich nicht nur über die Leistung, sondern von Menschen, die sich mit besonderen persönlichen Belastungen wie psychischen Erkrankungen an professionellen Arbeitsplätzen auseinandersetzen. Die Krankheit wird folglich nicht nur als ein privates Problem gesehen, sondern als ein Problem, das aufgrund der unmittelbaren Auswirkungen auf die Geschäfts-/Arbeitsprozesse einen öffentlichen Aspekt hat.
Die Täuschung des Selbst und anderen
Jeder von uns hat Herausforderungen, die uns in unterschiedlichen Lebensphasen vom Leben und Lebendigkeit abhält. Die Folgen im Verhalten sind sehr verschieden. Es gibt einige Menschen, die wirken oft wie eine Eiswand und sich selbst von der Welt abgrenzen. Andere scheinen eine offene Energie auszustrahlen, obwohl sie über ihre eigenen Grenzen gehen. Und dann gibt es noch die Menschen, die zwischen beiden Extremen pendeln.
Es ist schön zu sehen, welches Potenzial Menschen in sich tragen, aber es ist frustrierend, wenn ich daran denke, wie viel Energie von uns verschwendet wird, weil wir eine "Tarnung" aufrechterhalten, weil wir uns entweder
um unsere Erkrankung schämen oder
nicht genug Mut und Selbstwertgefühl haben, dies aus Angst den Arbeitsplatz und oder Kollegen zu verlieren, offenzulegen.
Aber warum müssen Menschen mit psychischer Krankheiten am Arbeitsplatz, heutzutage, in einer aufgeklärten und hochentwickelten Gesellschaft, Angst davor haben, sich zu outen und authentisch zu zeigen?
Tabu, Stigma und Labels: Angst mit erhöhter Vulnerabilität
Außerhalb der Unternehmensgrenzen ist es bekannt, dass psychische Krankheiten am Arbeitsplatz ein Problem sein können. Psychische Krankheiten am Arbeitsplatz erhöhen die Kosten für die Arbeitgeber und machen Planbarkeit von Leistungen erschwerlich.
Ob diese Aspekte der Grund dafür sind, dass Menschen mit psychischer Erkrankung nicht mehr befördert, tabuisiert und von Kollegen oft ausgegrenzt werden?
Bis heute fragen Ärzte und Therapeuten Betroffenen, ob sie die ICD-Diagnose auf der Krankmeldung haben wollen, weil diese auch für HR sichtbar ist und daraus Nachteile entstehen können.
Aber psychische Krankheiten am Arbeitsplatz können noch schlimmer sein als nur finanzielle Kosten. Die Wissenschaft sagt uns heute, dass langfristige, chronische Beschwerden, die mit psychischen Krankheiten zusammenhängen, die Gesundheit von Mitarbeitern dauerhaft beeinträchtigen können.
Doch wie kommen Menschen mit psychischen Erkrankungen zu einem Arbeitsplatz, welcher all das berücksichtigt und Arbeitnehmer:innen dabei unterstützt, den psychischen Aufwand mit Traumaerfahrung oder erhöhter Vulnerabilität (Hochsensibilität) und Verletzlichkeit zu leben, bewältigen zu können?
Menschen, die mit erhöhter Vulnerabilität, Verletzlichkeit, Dauerstress, Trauma, oder auch ohne diese Merkmale erkranken psychisch am Arbeitsplatz, stehen vor enormen Herausforderungen, mit diesen Erfahrungen und Beschwerden zu leben und zu arbeiten. Das wiederum ist eine hohe psychische Belastung für diese Menschen.
Unterstützungskonzepte am Arbeitsplatz können helfen, diese Erkrankungen zu reduzieren und gegebenenfalls zu heilen. Wie diese Unterstützungskonzepte aussehen könnten, darum geht es im nächsten Blogbeitrag.
Wie ergeht es Ihnen und Dir damit?
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