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Beziehungsschmerz und Trauma: Wie wir uns von den Auswirkungen der Vergangenheit befreien können

"Unsere Vergangenheit wirkt bis in die Gegenwart." Diese einfache, aber eindringliche Aussage trifft ins Mark, wenn es um die Auswirkungen von Trauma auf unsere Beziehungen geht. Viele von uns tragen unbewusste Verletzungen aus der Kindheit in sich, die unser Verhalten und unsere Wahrnehmung beeinflussen und uns in unseren Beziehungen immer wieder Schmerz erleben lassen. In diesem Artikel werden wir einen Blick auf die Zusammenhänge von Beziehungsschmerz und Trauma werfen, sowie wirkungsvolle Ansätze zur Heilung und Transformation vorstellen.


Was ist Beziehungsschmerz und wie entsteht er?

Beziehungsschmerz ist eine komplexe emotionale Erfahrung, die oft durch Traumaerfahrungen aus der Kindheit entsteht. Es kann sich als ein tiefes Gefühl von Verlust, Einsamkeit, Angst oder Unsicherheit manifestieren, das in Beziehungen zu anderen Menschen auftritt. Beziehungsschmerz kann verschiedene Ursachen haben, wie zum Beispiel Vernachlässigung, Missbrauch oder andere traumatische Ereignisse in der Kindheit. Diese Erfahrungen können zu einem Muster des Misstrauens, der Unsicherheit und der Angst in Beziehungen führen. Menschen mit Beziehungsschmerz neigen oft dazu, sich von anderen Menschen zu isolieren, um sich vor weiteren Verletzungen zu schützen. Es ist wichtig zu verstehen, dass Beziehungsschmerz nicht nur eine emotionale Erfahrung ist, sondern auch Auswirkungen auf den Körper hat. Es kann zu chronischem Stress, Spannungen im Körper und sogar zu körperlichen Symptomen wie Schmerzen oder Erkrankungen führen. Wenn Sie sich von den Auswirkungen der Vergangenheit befreien möchten, ist es wichtig, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen.


Beziehungsschmerz und Trauma: Wie wir uns von den Auswirkungen der Vergangenheit befreien können
Beziehungsschmerz ist keine gesunde Grundlage

Welche Auswirkungen hat Trauma auf unsere Beziehungen?

Trauma kann uns daran hindern, gesunde und erfüllende Bindungen aufzubauen.

Am häufigsten haben Betroffene Probleme damit, anderen zu vertrauen, sich emotional zu öffnen und Nähe zuzulassen. Hinzu oft entwickeln sie auch Ängste, Verlassenheitsgefühle und das Bedürfnis, sich ständig abzusichern.


Menschen, die in ihrer Kindheit traumatische Erfahrungen gemacht haben, tragen oft bestimmte Muster und Dynamiken in ihren Beziehungen mit sich. Wenn wir uns mit unseren Traumaerfahrungen aus der Kindheit auseinandersetzen, ist es notwendig, die häufig auftretenden Muster und Dynamiken zu erkennen und zu verstehen. Diese können sich in verschiedenen Bereichen ihres Lebens zeigen, sei es in romantischen Beziehungen, Freundschaften oder auch im Arbeitsumfeld.

Diese Verhaltensmuster können zu wiederkehrenden Konflikten, Unsicherheiten und Intimitätsproblemen in Partnerschaften führen. Oftmals sind Betroffene hyper-alarmiert (überreguliert) und reagieren stark auf kleinste Anzeichen von Bedrohung oder Ablehnung.

Dies kann zu einer ständigen Angst vor Verlassenwerden führen und zu einem Bedürfnis nach Kontrolle und Nähe gleichzeitig.

Die Folgen münden meist in Kommunikationsproblemen, Verlustängsten bis zu Panikattacken, emotionaler Distanz, wiederholtem Beziehungsschmerz und einer ständigen Suche nach Bestätigung.


Hier 4 Beispiele: Ein häufiges Muster ist das Vermeiden von Nähe und Intimität, da dies in der Vergangenheit mit Schmerz und Verletzung verbunden war. NIcht selten erfolgt es unbewusst und ist mit der Überzeugung "Ich brauche halt nicht so viel Intimität" verbunden. Viele Menschen mit Trauma neigen dazu, sich in wiederkehrenden schmerzhaften Beziehungsmustern zu befinden (toxische Beziehungen und Traumabonding).

Diese Muster können sich in verschiedenen Formen zeigen, wie etwa Bindungsangst, Verlustangst, wiederkehrende Konflikte oder das Bedürfnis nach Kontrolle. Eine häufige Dynamik ist hierbei zum Beispiel das Wiedererleben von Verlustängsten. Aufgrund von früheren Verletzungen und Vernachlässigungen können sich Menschen mit Traumaerfahrungen schwer tun, anderen Menschen zu vertrauen und sich sicher in Beziehungen zu fühlen. Dadurch entwickeln sie oft eine starke Angst vor dem Verlassenwerden und versuchen, ihre Partnerinnen und Partner kontrollieren oder einengen zu wollen.


Ein weiteres häufiges Muster ist das Wiedererleben von traumatischen Ereignissen in Form von Flashbacks (visuell und / oder emotional) oder Alpträumen. Dies kann zu emotionaler Distanzierung führen und die Fähigkeit, sich sicher und geborgen zu fühlen, beeinträchtigen. Ein weiteres Muster, das auftreten kann, ist die Unfähigkeit, Grenzen zu setzen und sich selbst zu schützen. Viele haben gelernt, ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und sich anzupassen, um in gefährlichen oder dysfunktionalen Umgebungen zu überleben. In Beziehungen kann dies dazu führen, dass sie sich selbst vernachlässigen und immer wieder über ihre eigenen Grenzen hinweggehen, um den anderen zu gefallen oder Konflikte zu vermeiden.

Die Heilung von Trauma und Beziehungsschmerz unterstützen

Gesunde Beziehungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Heilung von Trauma.

Menschen mit Kindheitstraumata tragen aber oft Misstrauen in sich und können ihre eigenen Bedürfnisse in Beziehungen nur schwerlich ausdrücken.

Doch gerade in unterstützenden und liebevollen Beziehungen können wir lernen, uns sicher und geborgen zu fühlen. Das braucht aber Vertrauen.


Die Heilung von Trauma und Beziehungsschmerz heilt eine gesunde Beziehung durch Nähe und Geborgenheit
Die Heilung von Trauma und Beziehungsschmerz heilt eine gesunde Beziehung durch Nähe und Geborgenheit

Aufbau gesunder Beziehungen - aber wie?

Menschen, die traumatische Erfahrungen aus ihrer Kindheit gemacht haben, haben oft keine positive Referenz für eine gesunde Beziehung. Ihre Vorstellung von Nähe und Vertrauen ist geprägt von Angst und Unsicherheit. Um sich von den Auswirkungen der Vergangenheit zu befreien, ist es wichtig, eine Entwicklung von Selbstfürsorge und Selbstliebe anzustreben.

Dies bedeutet, sich selbst bewusst Zeit und Aufmerksamkeit zu schenken, die eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und zu erfüllen. Ressourcen wie Achtsamkeit, Meditation oder körperliche Bewegung können dabei helfen, wieder in Kontakt mit dem eigenen Körper zu kommen und eine liebevolle Beziehung zu sich selbst aufzubauen. Zusätzlich ist es wichtig, sichere und respektvolle Beziehungen aufzubauen, sei es mit Therapeuten, Freunden oder Partnern.

Die Triade zur Befreiung von Beziehungsschmerz und zum Aufbau gesunder Beziehungen:

- der Austausch von Gefühlen und Bedürfnissen in einem vertrauensvollen Umfeld

- Aufbau einer positiven Selbstbeziehung

- die Entwicklung bzw. bewusste und aktive Selbstgestaltung von sicheren Beziehungen


Die eigene Geschichte neu schreiben und Schuld und Scham loslassen

Wenn wir traumatische Erfahrungen in unserer Kindheit erlebt haben, fühlen wir uns sehr oft von Schuld- und Schamgefühlen geplagt.

Doch um uns von den Auswirkungen der Vergangenheit zu befreien, ist es auch wichtig, die eigene Geschichte im Gedächtnis "neu" zu schreiben.

Dies bedeutet, sich bewusst zu machen, dass wir nicht die Schuld an dem Geschehenen tragen und dass wir uns von den negativen Emotionen der Scham lösen können. Eine effektive Methode, um dies zu erreichen, ist das Aufschreiben der eigenen Geschichte. Vielleicht mögen Sie es mal ausprobieren, sich Zeit zu nehmen, um Ihre traumatischen Erfahrungen aufzuschreiben und dabei Ihre Gedanken und Gefühle zu reflektieren. Diese Übung ermöglicht es Ihnen, Ihre Erfahrungen aus einem anderen, neuen, reiferen Blickwinkel zu betrachten und die Verantwortung von sich selbst zu nehmen. Die Identifikation mit diesen Gefühlen und tiefen toxischen Überzeugungen wie "ich bin wertlos" oder "für mich muss man sich schämen", können sich mehr uns mehr auflösen.


Toxische Scham- und Schuldgefühle zurückzulassen befreit uns für die Lebendigkeit.

Eine neue Identität

Nicht zuletzt ist es wichtig, unsere Identität neu zu definieren und unser Selbstwertgefühl zu stärken. Meine Einladung an Sie: Verlagern Sie Ihre Aufmerksamkeit in Ihren Gedanken und Gefühlen auf Ihre Stärken und positive Eigenschaften und nicht auf die Mängeln.

Vielleicht, gelingt es Ihnen beide wahrzunehmen und Polarität in ihrer Vollkommenheit zu begegnen.

Erinnern Sie sich an Momente, in denen Sie erfolgreich mit schwierigen Situationen umgegangen sind. Diese positiven Erinnerungen können Ihnen helfen, Ihr Selbstwertgefühl zu stärken und den Glauben an sich selbst wiederzuerlangen. Sammeln Sie neue, gelungene Erfahrungen! Kleine Schritte, kleine, aber sichere Erfolge!

Denken Sie immer daran, dass Sie nicht alleine sind und dass es möglich ist, um sich von den Auswirkungen der Vergangenheit zu befreien und ein gesundes Fundament für Ihre Beziehungen zu schaffen.


Und das Video als Inspiration mit einer weihnachtlichen Selbstreflexion für Sie:




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